Ernst-Jürgen Dreyer, geboren am 20. 8. 1934 in Oschatz/Sachsen. Ab 1942 in Sichelberg (Sierpce), 1945 Flucht nach Ilmenau/Thüringen. 1952–1957 Studium der Musikwissenschaft in Weimar, Jena und Leipzig, 1958 Promotion. 1959 Übersiedlung nach Frankfurt/M., Arbeit in der Bibliothek der Musikhochschule, 1961–1972 sommerliche Unterrichtstätigkeit am Goethe-Institut, 1973–1978 am Bildungszentrum Murnau, daneben journalistische Tätigkeit und Arbeit am Roman „Die Spaltung“ sowie an musikmorphologischen Büchern. 1978–1986 journalistische Mitarbeit bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und verschiedenen Rundfunkanstalten, ab 1980 Arbeit an der deutschen Versfassung von Petrarcas „Canzoniere“, Forschungen über vergessene Komponisten (Robert Gund, Leopold Schefer). 1987 Umzug nach Weilheim/Oberbayern, 1994 nach Kaarst. Ab 2007 lebte Ernst-Jürgen Dreyer in Neuss, er starb dort am 3. 12. 2011.
* 20. August 1934
† 3. Dezember 2011
von Gisela Ullrich
Essay
1979 erschien von einem unbekannten Autor in einem unbekannten Verlag der umfangreiche Roman „Die Spaltung“. Fast 20 Jahre hatte der promovierte Musikwissenschaftler Ernst-Jürgen Dreyer, der 1959 die DDR verließ, an ihm gearbeitet. In einer Auflage von 400 Stück druckte Hövelborn in Siegburg das „inkalkulable“ Werk fotomechanisch nach dem Typoskript des Verfassers, nachdem keiner der großen Verlage bereit gewesen war, das Risiko seiner Veröffentlichung einzugehen. Die 40 vom Autor selbst verschickten Rezensionsexemplare blieben unbeachtet. Heinrich Vormweg und Hans Krieger wiesen nachdrücklich auf den ...